Digitale Barrierefreiheit

Soziale Netzwerke (z.B. Facebook oder Instagram) bieten zahlreiche Möglichkeiten der Kommunikation, Interaktion und Information. Bei der Nutzung solcher Angebote können Menschen mit Sehbehinderung jedoch durch digitale Barrieren (z.B. unzureichende Beschriftung von Schaltflächen) ausgeschlossen werden.

Barrierefrei sind digitale Inhalte dann, wenn alle Menschen, unabhängig von ihren Fähigkeiten oder Beeinträchtigungen, auf sie zugreifen können. Diese Webseite befasst sich nur mit den Bedürfnissen von Menschen mit Sehbehinderung – um eine umfassende digitale Barrierefreiheit zu erreichen, dürfen jedoch auch die Ansprüche anderer Personengruppen nicht vergessen werden. Dazu zählen beispielsweise Menschen mit Hörbeeinträchtigung, motorischen Einschränkungen oder kognitiven Beeinträchtigungen.

Wieso das alles?

Nur schon in der Schweiz gab es im Jahr 2021 ca. 377’000 sehbehinderte Menschen – ungefähr 50’000 davon sind ganz blind. Da unsere Bevölkerung immer älter wird, steigt auch die Anzahl an Menschen mit Sehbehinderung kontinuierlich. Der Schweizerische Zentralverein für das Blindenwesen (SZB) rechnete aus, dass es nach 2040 ca. 600’000 Betroffene geben wird. Folglich erhält auch die digitale Barrierefreiheit einen immer höheren Stellenwert.

Vielleicht fragst du dich jetzt: Möchten Menschen mit Sehbehinderung überhaupt soziale Medien nutzen? Die Antwort ist klar: Ja! Das Bedürfnis, soziale Medien zu nutzen, ist bei Menschen mit Sehbehinderung genauso gross wie bei Menschen ohne Sehbehinderung. Ein Grund für Veränderung ist also da. Soziale Netzwerke barrierefrei zu machen hat ausserdem – nebst dem Vorteil der Inklusion von Nutzer:innen mit Sehbehinderung – auch noch andere positive Aspekte:

  • Erweiterter Nutzer:innenkreis: Durch die verbesserte Zugänglichkeit kann die Anzahl Menschen, die ein Inhalt erreicht, erweitert werden.
  • Bessere Suchmaschinenoptimierung: Barrierefreie Inhalte erfordern eine gute Struktur und einen korrekten semantischen Aufbau. So können diese von Suchmaschinen besser erfasst und indexiert werden, was wiederum die Auffindbarkeit verbessert.
  • Höhere User Experience: Übersichtlich aufgebaute Inhalte verbessern nicht nur das Nutzererlebnis für Menschen mit Sehbehinderung – auch für Menschen ohne Sehbehinderung ist die Navigation so einfacher.
  • Positive Reputation: Unternehmen die ihre Netzwerke barrierefrei aufbereiten, zeigen soziales Verantwortungsbewusstsein und stärken ihr Image.
  • Innovation in der Technologie: Das Umsetzen und Erarbeiten von zugänglichen Plattformen und digitalen Inhalten kann zu technologischen Fortschritten führen, was letztlich für alle Nutzer:innen von Vorteil sein kann.

Fazit

Keine Verlierer – alle gewinnen! Denn insgesamt überwiegen die Vorteile der Zugänglichkeit deutlich. Webentwickler:innen, Content-Ersteller:innen und Plattformbetreiber:innen müssen die Bedeutung der Barrierefreiheit erkennen und diese von Beginn an in ihre Arbeit integrieren. So müssen später keine umfangreichen Änderungen mehr vorgenommen werden und das spart Zeit (und Geld)!

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